Im ersten Halbjahr haben alle drei Klassen des Jahrgangs 4 ein Märchen geschrieben. Man durfte sich aussuchen, ob man es allein oder zu zweit schreiben möchte. Ich habe mein Märchen allein geschrieben. Die Planung aber haben wir mit unseren Sitznachbarn zu zweit erstellt. Als wir dann richtig in Märchenstimmung waren, haben alle 4. Klassen einen Ausflug ins Grimm-Museum unternommen. Frau Beißner, eine Lehrerin von unserer Schule, hat dort früher Führungen gemacht. Da sie sich dort schon auskannte, hat sie uns von A bis Z durch das Museum geführt, uns alles erklärt und unsere Fragen ausführlich beantwortet. Mir hat das Thema sehr viel Spaß gemacht.

P.S.: „Die böse Stiefmutter“ habe ich selber geschrieben.

 

Die böse Stiefmutter

 

Vor langer, langer Zeit lebte einmal ein König mit seiner Gemahlin. Sie wünschten sich ein Kind. Eines Tages sagte die Königin zum König: „Ich würde mich so freuen, wenn wir ein Kind bekommen.“

Neun Monate später bekamen sie zwei Kinder. Das eine war ein Junge und das andere ein Mädchen. Sie nannten den Jungen Johann und das Mädchen Rosalinde.

Als sie drei Jahre alt waren, starb ihre Mutter. Der König suchte sich eine neue Gemahlin, um diese zu heiraten.

Als er eine neue Gemahlin fand, war diese eine wunderschöne aber doch böse Frau. Sie hatte das halbe Dorf vergiftet und auch den König wollte sie vergiften.

Johann und Rosalinde wurde klar, dass sie irgendetwas unternehmen müssen.

Da gingen sie zum Überlegen an den Fluss. Dort trafen sie einen Fuchs. Der sprach zu ihnen: „Geht in die Stadt, dort werdet ihr einen Zauberer finden. Er wohnt in dem Turm mitten in der Stadt.“

Sie bedankten sich bei dem Fuchs und gingen zum Zauberer.

Der Zauberer erzählte ihnen: “Für den Zaubertrank, der die Königin besiegen kann, braucht ihr drei Zutaten: Sieben Tropfen vom Gift des fliegenden Pilzes, sieben Kräuter aus dem königlichen Kräutergarten und das Armband der Königin mit den sieben Perlen aus dem Brunnen. Ich schicke euch meinen Zauberlehrling Peter mit.“

Kurz danach gingen sie zu dritt los. Doch sie wussten nicht, dass die Königin sie die ganze Zeit über beobachtet hatte.

Als sie bei den fliegenden Pilzen ankamen, flogen die Pilze wild in der Luft herum. Es fiel ihnen sehr schwer, sie einzufangen, aber nach einer Weile schafften sie es.

Da kam der Fuchs und sprach zu ihnen: „Die Aufgabe habt ihr bestanden. Doch wenn ihr es bis morgen nicht schafft, alles zu besorgen, werdet ihr alle zu Stein.“

Schnell rannten sie zum Kräutergarten. Johann wunderte sich: „Dort standen doch sonst viel weniger Kräuter.“

Darauf antwortete Rosalinde: „Du hast recht, aber welche sieben Kräuter sind die richtigen?“

Da sprach Peter: „Zeige mir, was ich brauch. Zeige es mir mit Rauch!“ Daraufhin fingen sieben Kräuter an zu rauchen. Sie pflückten die sieben Kräuter.

Nachdem sie die Kräuter gepflückt hatten, erschien der Fuchs ein zweites Mal und sprach: „Die Aufgabe habt ihr bestanden. Doch wenn Ihr es bis Morgen nicht schafft, alles zu besorgen, werdet ihr alle zu Stein.“

Sie rannten zum Brunnen so schnell sie konnten. Damit es schneller ging, zauberte Peter: „Strudel komm nach oben, bring das Armband mir vom Boden.“ Plötzlich bildete sich ein Strudel. Er kämpfte sich an die Wasseroberfläche, doch irgendetwas blockierte ihn. Er schaffte es nur bis zur Hälfte des Brunnens. Rosalinde erschreckte sich. Hinter dem Brunnen war die Stiefmutter. Sie bemerkte, dass sie ebenfalls zauberte. Ihr wurde klar, dass wegen ihr die Pilze wild in der Luft herum flogen und, dass wegen ihr so viele Kräuter im Kräutergarten waren und, dass wegen ihr der Strudel nur bis zur Hälfte…

Da wurde Rosalinde von einem PLATSCH in ihren Gedanken unterbrochen. Es war Johann, er sprang in den Brunnen. Als er unter Wasser war, wurde er vom Strudel in die Tiefe gezogen. Doch nach einer Weile besiegte sein Mut den Zauber der Stiefmutter und der Strudel drückte ihn nach oben.

Daraufhin wurde die Stiefmutter so wütend, dass sie im Boden versank und nie mehr auftauchte. Den Zaubertrank brauchten sie nun nicht mehr.

Alle freuten sich und einen Tag später heirateten Rosalinde und Peter und lebten glücklich bis an ihr Lebensende.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Sara